Hemelinger SPD fordert, dass Senator Lohse Geruchsverursacher an einen Tisch holt
„So kann es nicht weitergehen! Seit Jahren vernachlässigen Bauressort und Bürgerschaft diesen wichtigen Bereich von Hemelingen“, sagt Jens Dennhardt, der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Hemelingen. Schon unter dem Vorsitz der heutigen stellvertretenden Ortsvereinsvorsitzenden, Gisela Fröhlich, hatte die Hemelinger SPD dafür gesorgt, dass dieser Bereich an der Diedrich-Wilkens-Straße im Bebauungsplan für den Wohnungsbau ausgewiesen ist. Fröhlich war damals Mitglied von Bürgerschaft und Baudeputation. 2001 wurden dann die Ergebnisse eines städtebaulichen Wettbewerbs für das Gebiet vorgestellt. Doch danach tat sich nicht mehr viel. Andere Baugebiete wurden bevorzugt und Bremen verlor Einwohner. Doch selbst im Ortsteil Hemelingen wurden an anderen Stellen kleine Baugebiete realisiert.
Ein Teil des Baugebietes an der Diedrich-Wilkens-Straße wurde dann für dem Tamra-Hemelingen-Park abgezwackt. Doch auch dieser wurde vom Umwelt- und Bauressort nur halbherzig angegangen. Gerade im Zusammenspiel mit der verbliebenen Baubrache entsteht ein Eindruck, den viele Hemelingerinnen und Hemelinger nicht mit einem Park verbinden, in dem sie sich erholen können.
Jetzt ist der Bedarf für Wohnungsbau wieder groß und die Senatorin für Kinder und Bildung plant eigentlich außerdem eine Kindertagesstätte auf dem Gelände.
Doch nachdem ein früheres Geruchsgutachten den Betrieben in und um Hemelingen Unbedenklichkeit bescheinigte, verhindert ein aktuelles Geruchsgutachten, das speziell für die Baubrache an der Diedrich-Wilkens-Straße angefertigt wurde, eine Aktualisierung des Bebauungsplans. Das Lohse-Ressort scheut sogar davor zurück, den vorhandenen Bebauungsplan zu nutzen, weil es Angst vor einer Klage eines der beiden Hauptverursacher der Geruchsbelastung – der direkt benachbarten Coffein Compagnie Dr. Erich Scheele GmbH & Co. KG – hat. „Der Geruch ist so belastend, dass man dort nicht bauen darf, aber so ungefährlich, dass die, die dort schon wohnen, da wohnen können. Das kann man nicht verstehen“, so Nurtekin Tepe. Tepe ist Mitglied des Hemelinger SPD-Ortsvereinsvorstandes und des Stadtteilentwicklungsausschusses des Beirates Hemelingen.
„Ein Unternehmen, das seinen Betrieb an so einer sensiblen Stelle hat, kann nicht die städtebauliche Entwicklung ganzer Ortsteile blockieren. Es muss mehr gegen den Geruch tun, als ein Betrieb weit ab von der Wohnbebauung. Andernfalls können wir als Hemelinger SPD die weitere Entwicklung der Coffein Compagnie an diesem Standort politisch nicht mehr unterstützen“, so Dennhardt. Letztlich gefährde die Geruchsbelastung in der Nähe auch die Entwicklung der bisherigen Gelände von Könecke und Coca-Cola. Senator Lohse müsse Coffein Compagnie und Jacobs Douwe Egberts jetzt an einen Tisch holen, damit diese beiden Betriebe die städtebauliche Entwicklung Hemelingens nicht weiter behinderten und der Geruch auch für die bereits vorhandenen Anwohnerinnen und Anwohner weiter gesenkt werde.
„Wenn Senat und Bürgerschaft ernsthaft kurzfristig dringend benötigten zusätzlichen Wohnraum schaffen wollen, müssen sie jetzt hier an der Diedrich-Wilkens-Straße tätig werden. Projekte, wie das an der Rennbahn lösen das Wohnungs-Problem kurzfristig nicht. Weitere Jahre des Brachliegens werden wir als Hemelinger SPD an der der Diedrich-Wilkens-Straße nicht ohne Protest hinnehmen“, so Dennhardt abschließend.