ProEntsorga-Antragsaussetzung für Lösungssuche nutzen
Eigentlich lief für die Behörde des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr die Frist für die Behandlung des Antrags der Firma ProEntsorga zur Ansiedlung eines Abfallzwischenlagers auf einem Gelände der Firma Hirsch am Hemelinger Hafen nur bis zum 5. Januar 2015. Doch seit der Explosionskatastrophe in Ritterhude hatte Senator Lohse in Gesprächen mit dem Antragsteller versucht, einen Standort zu finden, der nicht so nah an der Wohnbebauung liegt. Schon am Ende der Deputationssitzung vom vergangenen Donnerstag hatten Senator Lohse (Grüne) und sein Staatsrat Golasowski darüber informiert, dass mit der Firma ProEntsorga ein schriftliches Übereinkommen erzielt worden sei, mit dem die Firma ihren Antrag bis Ende September aussetzt. So soll Zeit gewonnen werden, um eine einvernehmliche Lösung zu finden, wie auch sein Pressesprecher nun erklärte. Auch das sozialdemokratisch geführte Wirtschaftsressort wurde bereits in die Suche nach Alternativen eingebunden.
Der SPD-Ortsverein Hemelingen begrüßt es, dass nach dem inzwischen jahrelangen geschlossenen Protest von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Stadtteil sowie allen im Beirat Hemelingen vertretenen Parteien nun endlich nach einer Lösung gesucht wird, die die Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner berücksichtigt, erklärte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Jens Dennhardt. Wichtig sei es, dass die gewonnene Zeit nun auch tatsächlich intensiv für die Lösungssuche verwendet wird. „Es muss jetzt verhindert werden, dass nach weiteren neun Monaten, das Kind doch noch in den Brunnen fällt“, so Dennhardt. Auch die im neuen Flächennutzungsplan vorgesehene „Erneuerung und Profilierung von Schwerpunkträumen der Stadtentwicklung“ in diesem Bereich dürfe jetzt nicht auf die lange Bank geschoben werden. Es gelte jetzt mit Blick auf die veralteten Bebauungspläne zügig Planaufstellungsbeschlüsse zu fassen, die das Ziel verfolgen, dass keine weiteren derartigen Betriebe sich in solcher Nähe zur Wohnbebauung am Hemelinger Hafen ansiedeln. Die SPD im Stadtteil – so Dennhardt weiter – erwarte, dass endlich die Beschlüsse des SPD-Unterbezirks-Parteitages vom April 2013 zu einem abfallwirtschaftlichen Standortkonzept und einer Stärkung der Gewerbeaufsicht umgesetzt würden. In der Beiratssitzung am morgigen Donnerstag wird auch der Ortsamtsleiter über den aktuellen Sachstand zur Antrag der Firma ProEntsorga informieren.